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GELD MACHT

auch nicht glücklich?

Denkfehler?

Oder auch: Weshalb dich der Glaubenssatz „Geld macht auch nicht glücklich“ richtig viel Geld kosten kann. Damit wird er zum teuersten Satz der Welt. 

In meiner Kindheit war Geld immer knapp. Egal wie viel Geld da war, es war immer zu wenig. Durch den Alkoholismus meines Vaters (Ja, ich spreche auch solche Themen an – that’s life! – und kein Grund, sich zu schämen!) war Geld tatsächlich immer knapp. Alkohol kostet. Dazu kosten die Geldbußen wegen alkoholisiertem Autofahren, Körperverletzung, etc. Ups. Da war was los!

Aber nicht nur deshalb hatten wir quasi kein Geld, selbst wenn wir Geld hatten. Unsere Großmutter war davon überzeugt: „Du musst immer sagen, Du hast kein Geld.“ Der Hintergrund war ihr katholischer Glaubenssatz: Der Himmel gehört den Armen. Somit waren wir gleich doppelt arm und Geld war gleich doppelt schlecht. Einmal waren wir tatsächlich arm, weil mein Vater alles versoffen hatte und einmal, weil wir offiziell nie Geld haben durften, uns also irgendwie dafür verstecken und schämen mussten. Geld war deshalb gleich doppelt schlecht, weil zum einen war es tatsächlich oft nicht da – ich bekam auch nie die Barbie, die ich mir wünschte – und gleichzeitig war es wohl offensichtlich etwas Böses oder verursacht Böses. Denn wenn „die Leute“ wissen, dass Du Geld hast, wollen sie nur an dein Geld. Außerdem entstünde sonst Neid, so gleich weitere Glaubenssätze.

Geld war somit immer ein Problem – egal ob es da war oder nicht. 

Was macht man mit einem Thema, das so viel Schmerzen bereitet? Hinschauen? In jungen Jahren? Eher nicht. :-/

Ich gab mich zufrieden mit dem Irrglauben: Geld macht auch nicht glücklich. Immerhin habe ich ihn oft von meiner Mutter gehört, als sie uns drei Kids nach der Trennung von meinem Vater mit mehreren Jobs über Wasser gehalten hat. 

Die Psychologie nennt das kognitive Dissonanzen. Die Wahrheit ist schmerzlich, also entwickle ich einen Glaubenssatz als Verdrängungsstrategie, um dieses Thema vom Tisch zu haben. Hinzu kommt, dass man in unserer Gesellschaft für diesen Satz noch richtig viel Applaus erntet: Du bist halt ein gutes Mädchen, nicht so raffgierig wie andere, denen Geld wichtig ist. 

Grundsätzlich ist das eine ganz clevere Strategie des Unbewussten, denn vermeintliche Heilung tritt sofort ein. Ich habe mich selbst erfolgreich davon überzeugt, dass Geld einfach keine Rolle mehr spielt in meinem Leben. Damit ist klar: kein Geld – kein Schmerz. 

Klar ist aber auch, dass kein Thema wirklich heilen kann, wenn man sich nicht darum kümmert. Und wirklich gut wird es dann auch nicht. Wie auch? Der Glaubenssatz „Geld macht auch nicht glücklich“ hat Fatales zur Folge: Die Menschen kümmern sich schlicht nicht um ihr Geld. Sie bauen keine Beziehung zu ihm auf. Sie eigenen sich kein Wissen darüber an. Sie verstehen Geld einfach nicht – UND können entsprechend nicht richtig gut damit umgehen. Bei gut-mit-Geld-umgehen, spreche ich nicht vom Sparen. Das alleine reicht nämlich nicht. Das können Menschen, denen Geld vermeintlich nicht wichtig ist, oftmals nämlich ganz gut. Logisch, sie haben oft auch nicht viel davon  und sparen ist die einzige Möglichkeit überhaupt einigermaßen klar zu kommen. 

Nun kannst Du einwerfen: Ja, aber wenn ihnen Geld doch nicht wichtig ist, ist es doch egal, ob sie eine gute Beziehung zu Geld haben und sich auskennen.

Dann frage ich dich: Und weshalb arbeiten diese Menschen dann mindestens 40 Stunden in der Woche? Nicht etwa für Geld? Für ihre Miete, ihr Auto und ihren Urlaub – kurzum ihr ganz persönliches und individuelles Leben? Und ist es nicht so, dass es spätestens in der Rente wichtig wird? Ganz ehrlich: Ich habe noch keinen glücklichen Flaschensammler gesehen und an der Uni sehe ich sie täglich!

Deshalb halte ich den Satz „Geld macht auch nicht glücklich“ für den teuersten Satz der Welt. 

Nun wirst Du vielleicht einwenden: Ja, aber Geld alleine macht in jedem Fall nicht glücklich. Da gehört schon mehr dazu! 

Und dann frage ich dich: Macht eine Beziehung alleine glücklich? Macht Gesundheit alleine glücklich? Machen deine Kinder alleine dich glücklich? Macht deine Arbeit alleine dich glücklich? Und zuletzt: Was alleine macht denn überhaupt glücklich? Ist Glücklichsein nicht vielmehr ein Konglomerat aus vielen verschiedenen und völlig individuellen Bausteinen? 

Fakt ist: Geld macht so wenig glücklich, wie alles andere dich nicht dauerhaft glücklich macht. Nur dient dieser Satz dazu, die Bedeutung, die Geld und Finanzen in unserer heutigen, arbeitsteiligen Welt haben (Wir tauschen nun nicht mehr Esel gegen Kartoffeln.) zu marginalisieren. Der Satz führt dazu, dass Menschen sich nicht um ihr Geld kümmern, sich nicht informieren und sogar noch ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie zeigen, dass Geld für sie eine Rolle spielt. Es ist ein durch und durch limitierender Glaubenssatz in unserer Gesellschaft mit verheerenden Folgen – nicht erst in der Rente. 

Welche (limitierenden) Glaubenssätze hast Du zum Thema Geld? Finde es heraus! Ich habe für dich ein Workbook erarbeitet:

In 10 Schritten limitierende Geldglaubenssätze finden und lösen.